Einführung
Ein Leben für die Malerei
Die Malerin Anta Rupflin, geboren am 27. Januar 1895 in Pasing bei München, zählt zu den lange in Vergessenheit geratenen deutschen Künstlerinnen der Verschollenen Generation. Aufgewachsen in Augsburg, begann sie schon früh zu Beginn des 20. Jahrhunderts malerisch tätig zu werden.
Die ersten sorgfältig gemalten Stillleben, Interieurs und Landschaften mit der Signatur „Toni Treu“, eines davon datiert auf 1911, haben sich erhalten. In den folgenden Jahren entstanden Landschaftsaquarelle und eine Serie von Baumstudien in verschiedenen Techniken, die leider nicht genauer datiert werden können, sicher jedoch vor 1920 entstanden sind.
Eine Akademie hat die junge Künstlerin zwar nie besucht, sie hat jedoch eine Vielzahl von institutionellen und privaten Schulungen wahrgenommen. Der Besuch an der Kunstgewerbeschule in München vor dem 1. Weltkrieg, zuerst bei F. H. Ehmke (1878-1965) und dann noch einmal um 1923 bei dem Maler Willi Geiger, ist ebenso dokumentiert wie die privaten Unterrichtungen bei den Malern Hugo Ernst Schnegg (1875-1950) um 1920/21 und Willi Geiger (1878-1971) um 1923. Ab 1925 lernte sie schließlich bei Amadée Ozenfant (1886-1966) in Paris, wo sie auch von der Malerin Mela Muter (1876-1967) unterrichtet und maßgeblich geprägt wurde.
Wohl einerseits angeregt durch Malerei und Person von Hugo Ernst Schnegg, den sie durch eine ihm gewidmete Ausstellung in Augsburg 1920/21 kennengelernt hatte, andererseits dann wohl durch den Privatunterricht 1925 und in den Folgejahren durch die polnische Malerin Mela Muter wandte sie sich der Malerei zu. Sie malte voller Intensität und Leidenschaft, sich unentwegt weiter entwickelnd über 50 Jahre bis kurz vor ihrem Tode 1987.
Allerdings muss der Begriff Malerei leicht differenziert werden. Ausschließlich in ihrer frühen Phase – etwa 1925-35 – hat Anta Rupflin Bilder in Öl auf Leinwand und Platten gemalt. In der gesamten späteren Schaffenszeit war vor allem Papier und Karton in verschiedenen Stärken und Größen ihr bevorzugtes Material. Der Grund hierfür lässt sich damit erklären, dass ein überwiegender Teil ihrer Werke – jedenfalls bis etwa Mitte der 60er Jahre – auf ihren vielfältigen Reisen nach Tunis, Dalmatien, Italien und Spanien entstanden ist. Die überwiegende Verwendung von Papier war also praktischen Gründen geschuldet.
Doch entstanden auf diesen Reisen keineswegs allein Zeichnungen und Kleinformatiges, sondern neben den Skizzen außerordentlich viele mittel- und großformatige Aquarelle, Pastelle und mit Pinsel in Öl und/oder Tempera gemalte Bilder.
Das Malerische, die Farbe ist Anta Rupflin stets ein Hauptanliegen innerhalb ihres Oeuvres. Sie war eine großartige Koloristin, wie schon ihre frühen Bodenseelandschaften um 1925 (L 102) oder die aquarellierten Stadtansichten von Tunis 1930 (L349) oder Positano 1933 (L360) zeigen. Durch die Wahl der sanften, gekonnt aufeinander abgestimmten Farben erschuf sie hier stimmungsvolle Kompositionen von eindrucksvoller Lebendigkeit.
Bei ihrem Aufenthalt in Dalmatien, vor allem auf der Insel Korkula in den Sommerurlauben 1938 und 39 arbeitete sie offenbar nicht mehr in Aquarell; von dort haben sich überwiegend sorgfältig ausgeführte und in ihrer Licht-Schattenwirkung beeindruckende Federzeichnungen (L330) und starkfarbige Pastelle von weiten Landschaften (L323) erhalten, welche für diese Zeit in Deutschland erstaunlich expressiv und abstrahierend sind. Die rasche stilistische Entwicklung gegenüber den nur wenige Jahre zuvor entstandenen Landschaften ist erstaunlich.
Auf Ihren beiden langen Aufenthalten in Ischia 1953 und 54 waren es schließlich Aquarelle, die für sie wieder in den Fokus gerückt zu sein scheinen, nun aber in einer stilistisch wiederum sehr gewandelten Form. Denn dort lernte sie nur wenig ältere und gleichaltrige Maler kennen: Hans Purrmann (1880-1966), Werner Gilles (1894-1961) und Werner Held (1904-1954), von denen sie Beeinflussung im Hinblick auf eine Stilisierung der Natur erfuhr.Daher zeigt sich auch in den frühen auf Ischia entstandenen Aquarellen zunächst eine deutliche stilistische Nähe zur Malerei Werner Gilles‘, die allerdings auch rasch wieder verflog, da sich Anta Rupflins Eigenständigkeit doch jeder dauerhaften Beeinflussung entzog.
Technisch sind die auf Ischia entstandenen Aquarelle weniger zart als frühere, meist deckend als Gouachen ausgeführt und sehr farbintensiv (L 421). Auch die Wiedergabe der Natur ist nun eine andere: Nicht die Landschaft selbst mit detaillierten Strukturen und Felsformationen, vielmehr ein Bild der selbigen, dominiert von Farbflächen und Strichkombinationen, wird nun in ihren Werken dargestellt und bekommt damit einen deutlich abstrakteren Charakter.Ihre Details werden vernachlässigt, Strukturen und Felsformationen stattdessen durch Farbflächen oder Strichkombinationen verdeutlicht. Dennoch bleibt die Landschaft immer klar zu erkennen und vor allem identifizierbar, da den recht großen Aquarellen, die sicherlich nicht in der Natur gemalt wurden, immer sehr genaue Naturstudien mit Feder, Pinsel oder auch mit Kugelschreiber zugrunde lagen.
Zu jener Zeit in Ischia 1953/54 war der Trend zur abstrahierenden, die Natur stilisierenden Kunst so stark, dass auch Anta sich ihr nicht entzog, obgleich sie wohl stets bestrebt war, der Realität zeichnerisch und malerisch nahe zu kommen. Sehr deutlich und wunderbar einleuchtend wird das in einer Serie von fünf Wiedergaben einer Gegend auf Ischia in Aquarell, Pastell, Kohle und Tempera (L 420a-e). Dargestellt ist der Blick auf eine ansteigende Landschaft mit Gebäuden und bewachsenen Felsen im Vordergrund. Links und rechts schweift der Blick über Häuser, Höfe und Mauern bis zu fernen, nach rechts sich erhebenden Bergen. Die beiden frühen Aquarelle geben diesen Blick in schöner Räumlichkeit – einmal recht genau mit Details, einmal nur als farbige Anmutung – wieder, während die beiden späteren – wohl gar nicht mehr auf Ischia, sondern im Atelier zu Hause gemalten – Blätter in Pastell und Tempera eher flächige, gekonnt mit Linien und Farbblöcken durchgearbeitete Kompositionen zeigen.
Diese Werke könnten durchaus schon durch die Lektüre des Buches von Paul Klee 1956 angeregt worden sein, dessen Ausspruch von 1917 „[…] dass in der Kunst das Sehen nicht so wesentlich sei wie das Sichtbar machen.“ [1] für Anta zum festen Motto erwuchs, welches sich häufig in ihren Aufzeichnungen wiederfindet und letztlich die Entwicklung einer solchen Serie von Landschaften erklärt.
Jedenfalls entstanden in der Folgezeit mehr und mehr abstrahierende, zuweilen gänzlich gegenstandslose Kompositionen, die allerdings häufig aus gegenständlichen Darstellungen unterschiedlicher Motive erwuchsen.
Die letzte Reise führte die Künstlerin schließlich nach Ibiza, wo sie bei einer Freundin wohnte. Eine der über 60 Zeichnungen, die sicher dort entstanden sind, schafft mit der eigenhändigen Datierung vom 24.4.65 Klarheit bezüglich der zeitlichen Einordnung jener Reise.(L 661) Ob sie noch ein weiteres Mal auf der Insel war, ist nicht feststellbar.
Die dort entstandenen, meist kleinformatigen Aquarelle, Pastelle und Zeichnungen – häufig mit verschiedenfarbigen Filzstiften unterschiedlicher Breite ausgeführt – unterscheiden sich grundlegend von den über ein Jahrzehnt früher in Ischia gemalten Werken. Sie erscheinen grober, rascher, beinahe unbekümmert. Die großen, weiten Landschaften von früher weichen dabei kleineren Ausschnitten mit dem Fokus auf Mittel- und Vordergrund, in welchen Anta die Natur in tiefen, ausdrucksstarken Farben wiedergab. Es sind echte Spätwerke, geschaffen mit der kompositorischen und zeichnerischen Sicherheit eines langen Lebens. Außerdem haben sich einige sehr sorgfältig komponierte Gouachen mit Bergmotiven aus Ibiza erhalten, die sicherlich zu Hause im Atelier entstanden sind, in welchen Anta die Landschaftsdarstellung bis an den Rand einer reinen Komposition führte.
Nach diesem kurzen Überblick über ihre wesentlichsten Reisen, nun noch einmal eine etwas ausführlichere Darstellung ihrer stilistischen Entwicklung.
Wir wissen zwar nicht, wann und wie lange Anta Rupflin sich in den Jahren 1925-30/31 in Paris aufgehalten hat, doch legte sie dort den Grundstock für ihr späteres Schaffen. Dort entstanden eine Vielzahl von typischen, akademischen Akt- und Bildniszeichnungen in Kohle, woraus sich z. T. gemalte Porträts entwickelten. Daneben erlernte sie bei Mela Muter die Malerei auf Leinwand, von welcher sich einige beispielhafte Porträts, Stillleben und Landschaften erhalten haben. Vor allem aber vervollkommnete sie sich in der Aquarelltechnik, in der sie wohl schon seit der Begegnung mit Hugo Schnegg 1921 gearbeitet hatte und die ihre bevorzugte Technik bleiben sollte.
Hierin entwickelte sie sich in den Pariser Jahren so einschlägig, dass ein sehr deutlicher stilistischer Unterschied zu erkennen ist zwischen den frühen, bei Aufenthalten in dem südfranzösischen Küstenort Collioure entstandenen Werken (L 313), in denen der Pinsel die Farben zeichnerisch verteilt und der helle Papierton eine wichtige Wirkung behält und den großen, souverän-malerischen Städtebildern von 1930 in Tunis (L 349). Diese rasche Entwicklung im Malerischen setzte sich in den Werken fort, die bei einem längeren Aufenthalt in Positano 1933 entstanden sind.
Künstlerisch bedeutete diese Reise nach Positano für Anta eine Wendung, über die wir durch einen späteren Brief Ihres Mannes Karl Rupflin und durch weitere Zeugnisse unterrichtet sind: Karl Rupflin schrieb am 24. April 1936 „Das merkte ich, als ich Dir das Photographieren vorschlug. Denn das geistige Klima, das die Malerei braucht, ist in unserer Zeit nicht mehr vorhanden und das Malen ist deshalb ein Glücksfall (wenn man verkauft) oder ein Luxus (wenn man nicht verkauft). Das letztere dürfte heute der normale Fall sein, und so bin ich darauf angewiesen einen Teil Deiner Arbeitskraft für mich zu beanspruchen. [2] Also ein Wink des Ehemannes sich nebenbei einer lukrativeren Form der Kunst zu widmen. Sie arbeitete nun ab den frühen 30er Jahren auch als Fotografin, eine Kunstform, in der sie sich schon in den frühen 20er Jahren in Augsburg bei Hans Kroher hatte ausbilden lassen. Nun aber war sie professionell als Mitarbeiterin im Atelier des Münchener Fotografen Dr. Moll tätig und hatte eine Reihe von dokumentierten Aufträgen. Unter anderem wurde sie wohl als Fotografin nach Positano geschickt. Von dort haben sich signierte Fotografien erhalten, die motivisch mit Bildern eng zusammenhängen. (siehe L 253)
Die fotografische Tätigkeit, aber auch in jener Zeit gehäufte Krankheiten und Krankenhausaufenthalte hatten sie offenbar in den 30er Jahren von intensiver Malerei abgehalten. Sichere Werke sind aus jener Zeit nur vereinzelt nachweisbar.
Eine bedeutsame Ausnahme bildet das durch drei große malerische und zeichnerische Vorarbeiten vorbereitete Bildnis einer in einem Sessel sitzenden, vornehmen Dame mit gestreifter Bluse (P 105 & 105 a-c), das um 1935 entstanden sein muss. Leider fehlt es zu diesem, ihrem größten Porträt, an jeglicher schriftlicher Dokumentation ihrerseits. Die Intensität und Sorgfalt, welche sie diesem Werk offensichtlich gewidmet hatte, lassen jedoch auf eine Auftragsarbeit schließen. Das genaue Datum der Entstehung, die Identität der Dame und warum das Porträt letztendlich im Nachlass verblieben ist, bleibt also bis heute ungeklärt.
Das professionelle Fotografieren blieb eine relativ kurze Episode in Anta Rupflins Schaffen, welche, Notizen in Briefen und anderen Quellen nach zu urteilen, 1938 schon wieder beendet war.
Die Sommerurlaube 1938/39 verbrachte das Ehepaar Rupflin, wie oben bereits beschrieben, auf der dalmatinischen, heute kroatischen Insel Korkula, die sie schon einmal in den späten 20er Jahren besucht hatten. Hier wurden sie vom Kriegsausbruch überrascht.
Es gibt keinerlei Informationen darüber, was und wie Anta Rupflin während der Kriegsjahre und der frühen Nachkriegszeit gemalt hat. Dagegen werden in Briefen immer wieder ihre Krankheit und ein langer Krankenhausaufenthalt in Weilheim mit Operation erwähnt. Auch lässt sich daraus schließen, dass sie sich überwiegend in Bayrischzell aufgehalten zu haben schien.
Da es kaum Ansichten aus den Städten und Orten gibt, in denen Sie wohnte – nur wenige Motive aus Augsburg (bis 1936) und Essen (1932) finden sich in Ihrem Œuvre – so ist anzunehmen, dass sie zu Hause die Vielzahl der Stillleben mit Blumen und verschiedenen Objekten malte und zeichnete und vor allem die außerordentlich vielen Blätter eines für sie sehr charakteristischen Motivs: Frauen.
Diese stellt sie immer bekleidet, allein oder zu zweit, nicht selten aber auch zu dritt oder in einer größeren Gruppe dar. Eng beieinanderstehend, zuweilen neben- oder hintereinander sitzend, aber fast immer ohne klar definierte Beziehung zueinander, werden sie nur selten bei einer aktiven Tätigkeit gezeigt.
Stattdessen halten sie Blumen, sitzen oder stehen vor einem Spiegel, zumal die Räumlichkeiten um sie herum meist nur angedeutet sind. Ihre häufig von nahem aufgenommenen Gestalten füllen die Formate meist vollständig aus.
Ganz selten stellt sie einzelne, männliche Figuren dar, häufiger jedoch Paare. Es ist zweifellos ein sehr persönliches Thema, das sich durch alle Schaffensperioden zieht.
Die Dargestellten sind darüber hinaus niemals Selbstporträts und unterscheiden sich auch grundsätzlich voneinander, wenn auch zuweilen eine gewisse Ähnlichkeit in den länglich-ovalen, von blonden Haaren gerahmten Gesichtern und der schlanken Erscheinung besteht.
Man könnte die Frauen oder das durch sie verkörperte Motiv als seelische Selbstporträts bezeichnen. Ihrer Erscheinung haftet niemals Dramatisches an, sondern etwas Sanftes, Lyrisches, das dem Titel entspricht, den Margaretha Krämer einer von ihr veranstalteten Ausstellung einiger Werke von Rupflin 1996 in Augsburg, im Schaezlerpalais gab: „Sehnsucht nach Poesie“. [3] Natürlich haben unzählige Maler und Malerinnen des 20. Jahrhunderts Frauen in ungeheurer Vielfalt in Ihren Werken dargestellt. Doch Anta Rupflin zeigt sie in einer Menge und Ausschließlichkeit – die Frau als solche ohne Berücksichtigung ihrer gesellschaftlichen Stellung – die nicht allein ungewöhnlich, sondern einzigartig ist.
Ihr Künstlertum, ihr Malerdasein musste sie sich allem Anschein nach mit großer Mühe erkämpfen, denn sie war nicht nur Malerin, sondern die Gattin des recht bekannten Freskomalers Karl Rupflin, der als Professor für Malerei an verschiedenen Hochschulen und Akademien wie Augsburg, Berlin, München, Essen und als Gründungsdirektor in Lahr eine bedeutende Stellung in der Gesellschaft innehatte. So wollte sie sich als Malerin in der Öffentlichkeit zurückhalten und hat deshalb zu Lebzeiten auch nur einmal 1959 in der Galerie Schöninger in München ihre Werke öffentlich ausgestellt.
Es fällt schwer Anta Rupflins Malerei einer bestimmten Kunstrichtung zuzuordnen. Zumal sie sich selbst keiner Gruppe anschloss oder zugehörig fühlte und sich auch den wenigen Künstlern, denen sie Anregungen verdankte, wie Hugo Ernst Schnegg, Mela Muter, Werner Gilles oder auch Hans Purrmann nur vorübergehend stilistisch annäherte. Sie fand Aufnahme im Werk Rainer Zimmermanns Expressiver Realismus: Malerei der verschollenen Generation. [4] Einen kleinen Teil Ihres Werkes – vor allem die kurz vor dem Krieg in Dalmatien oder auch die späten, auf Ibiza entstandenen Landschaften, sowie einige der späten Blumenstillleben – könnte man wohl durchaus so klassifizieren, doch der überwiegende Teil ihres Werkes entzieht sich dieser Einordnung. Wie sehr eigenständig ihr Werk ist und wie schwer eine klare Einordnung desselbigen fällt, empfand auch Erich Pfeiffer-Belli, der in seiner einfühlsamen Besprechung Anta Rupflin´s Ausstellung bei Schöninger am Odeonsplatz in München am 12. Februar 1959 in der süddeutschen Zeitung folgendes schrieb:
„Eine sympathische Begegnung mit der aus München stammenden Malerin A.R., die sich den Atelierwind interessanter internationaler Künstler um die Nase hat wehen lassen. Sie schreibt somit verschiedene Handschrift, ohne den eigenen Duktus ganz vergessen zu lassen. A.R. ist in vielen Sätteln sicher – naturalistisch hier, abstrahierend dort – farbig kultiviert und eindringlich und stets darauf bedacht, der eigenen Entwicklung den Weg wieder freizumachen. So bleibt sie ständig um Selbstdarstellung bemüht. Bemerkenswert die Ernsthaftigkeit der genauen Arbeiterin, ihr Geschmack, ohne geschmäcklerisch zu sein. Ein offenbar künstlerisch empfindsamer Mensch, der entschlossen ist, es sich nicht leicht zu machen.“ [5] Pb
Und dies, obwohl er das beeindruckende Spätwerk der Malerin noch gar nicht kannte.
Dr. Gode Krämer
[1] Klee, Paul: Das bildnerische Denken, Basel 1956, S. 14.
[2] Brief von Karl Rupflin an seine Frau
[3] Dr. KRÄMER, Margaretha (Hrsg.): Kat. Ausst. Sehnsucht nach Poesie, [Anlässlich der gleichnamigen Ausstellung im Schaezlerpalais, Augsburg und in der Galerie der Landeszentralbank München, 1996], Augsburg 1996.
[4] ZIMMERMANN, Rainer: Expressiver Realismus. Malerei der verschollenen Generation, München 1994, S. 437-438.
[5] Bespr. von Erich Pfeiffer-Belli in SZ vom 12.Feb.1959